WildNaTour

(= Wild(erleb)nis, Nachhaltigkeit und Tourismus) in der erweiterten Modellregion UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

Im Norden ist das Biosphärenreservat von Tagebaufolgelandschaften geprägt, noch aktive Braunkohletagebaue grenzen direkt an. Der politisch beschlossene Ausstieg aus der Braunkohlegewinnung bis spätestens 2038 beeinflusst das UNESCO-Gebiet daher unmittelbar. Damit einher geht ein umfassender Strukturwandelprozess, der in den nächsten Jahrzehnten vollzogen wird. Über das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) werden durch den Bund in den drei deutschen Braunkohlerevieren Projekte gefördert, die einen positiven Beitrag zum Strukturwandel leisten. Das „Lausitzer Revier“ ist eine Förderkulisse, in dessen sächsischem Teil das Biosphärenreservat liegt. In der aktuellen Förderperiode (Laufzeit bis 2026) wurden verschiedene Projekte auf Landkreis- bzw. kommunaler Ebene sowie auf Ebene des Freistaats Sachsen bewilligt. Eines der neun beim Freistaat angesiedelten Projekte ist WildNaTour, für das Mittel in Höhe von 22 Mio. € zur Verfügung gestellt werden. Für diese Mittel wurde der Verwaltung des Biosphärenreservats als Teil des Staatsbetriebes Sachsenforst im Juli 2022 offiziell die Bewirtschaftungsbefugnis erteilt.

WildNaTour = Wilderlebnis, Nachhaltigkeit und Tourismus

Im Gesamtprojekt geht es um die Erhaltung der Kulturlandschaft als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum, was für UNESCO-Biosphärenreservate zentrales Anliegen ist. Dafür werden dauerhaft nachhaltige Nutzungen in der Land- und Teichwirtschaft etabliert. Diese leisten einen Beitrag zum Klima- und Naturschutz und steigern den Erlebniswert der Landschaft. Über die Schaffung einer erweiterten touristischen Infrastruktur und eine Qualifizierung vorhandener Angebote wird diese Erlebbarkeit sowohl in der Kulturlandschaft als auch der Naturlandschaft ermöglicht. Dabei wird der Aufbau eines sanften Naturtourismus als wirtschaftliches Standbein der Region unterstützt.
In Verbindung mit Bildungsangeboten wird außerdem die (regionale) Öffentlichkeit sensibilisiert. Beides kann maßgeblich zur Identitätsstiftung als UNESCO-Region beitragen. Nicht zuletzt werden Modellprojekte im Bereich Klimaschutz etabliert, die geeignet sind Strahlungseffekte auf die Region auszuüben.

Als eine konkrete Maßnahme wird beispielsweise der bereits mit fast 90 km Länge bestehende Seeadlerrundweg qualitativ verbessert. Neben weiteren Kriterien wird die Befahrbarkeit und Beschilderung durchgängig sichergestellt, die Länge auf mindestens 100 km ausgebaut und eine dauerhafte Qualitätssicherung eingerichtet.

Alle Maßnahmen wurden im Vorfeld in der Biosphärenreservatsregion ausgewählt und werden auch im Prozess mit den Gemeinden des Biosphärenreservats, den Landkreisen Bautzen und Görlitz sowie Verbänden und Interessensgruppen inhaltlich weiter ausgestaltet. Das Förderprojekt kann somit eine sehr breite Wirkung erzielen.

Diese Maßnahme wird gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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